Compliance, Nachverfolgbarkeit und Transparenz sind nach der Pandemie entscheidend für die globale Pharmaindustrie

Globalisierte Lieferketten erweitern den Zugang zu wichtigen Arzneimitteln für Milliarden Menschen auf der ganzen Welt, wenn diese richtig funktionieren.

Auch wenn die Komplexitäten der pharmazeutischen Lieferkette über das vergangene Jahrzehnt nicht immer im Fokus stand, haben der Ebola-Ausbruch 2013 und neuerdings die globale COVID-19-Pandemie die Pharmaindustrie und die zugrundeliegenden Prozesse und Lieferketten ins Rampenlicht gerückt.

Lieferketten sind die Mittel, mit denen ein Unternehmen seine Produkte von der Entwicklung bis zum Markt bringt, um einen Gewinn zu erzielen. Was Arzneimittel anbelangt, betrifft dies alle Prozesse von der Entwicklung neuer Produkte über die Lagerung und den physischen Transport von Produkten in Krankenhäuser, in einzelne Apotheken oder immer mehr auch (aufgrund der Digitalisierung der personalisierten Medizin und des Booms im E-Commerce) direkt nach Hause zu den Patienten.

Im Gegensatz zu Bekleidungsunternehmen oder Lebensmitteleinzelhändlern haben die regulatorischen und Compliance-Anforderungen in Verbindung mit einer Branche, in der Produkte im wahrsten Sinne des Wortes den Unterschied zwischen Leben und Tod der Verbraucherschaft ausmachen können, zur Folge, dass die Pharmalieferketten (zurecht) einem erhöhten Maß an regulatorischer Kontrolle und regelmäßigen Compliance-Prüfungen ausgesetzt sind, die den bereits aus mehreren Bestandteilen bestehenden Lieferketten zusätzliche Komplexität verleihen.

Die Digitalisierung von Arzneimitteln

Was Arzneimittel anbelangt, haben die Rückverfolgung (aus Compliance-Sicht) und Digitalisierung (aus betrieblicher Sicht) eine primäre Bedeutung: die COVID19-Krise hat die Bedeutung dieser beiden Bereiche lediglich zu Tage gebracht und hervorgehoben.

Technologie zur Überwachung der Integrität und Herkunft von Produkten sowie der Mindesthaltbarkeitsdaten sind seit jeher eine Priorität der Pharmaindustrie. Über das vergangene Jahrzehnt ist die Serialisierung allerdings im Zuge einer weltweiten industriellen Maßnahme zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschung immer wichtiger geworden.

Die Auswirkungen der Pandemie und die erhöhte Aufmerksamkeit für „Glaubwürdigkeitsprobleme“ hinsichtlich Impfstoffchargen haben die Notwendigkeit der Digitalisierung erheblich beschleunigt und ebenfalls einen starken Trend hin zu einer Überwachung und Handhabung des Lieferkettenrisikos gefördert – all das, um das längerfristige Ziel der operativen Resilienz zu erreichen.

Investitionen in den digitalen Wandel und Automatisierungen haben nur noch mehr an Bedeutung gewonnen, da viele Unternehmen die Liquidität ihrer Lieferkette auf den Prüfstand stellen und versuchen, technologische Vorteile wie die Cloud, Robotik, Automatisierung und das Internet der Dinge auszuschöpfen.

Diese Arten von Technologie werden zunehmend genutzt, um „intelligentere“ Produkte zu entwickeln, die in einer besseren Einhaltung von Rezepten, einer genaueren Dosierung sowie neuen Lieferkettenkapazitäten wie einer Echtzeit-Sendungsverfolgung resultieren, um sicherzustellen, dass Produkte unter Einhaltung der landesspezifischen regulatorischen Anforderungen rechtzeitig geliefert werden.

Ein Paradebeispiel hierfür ist Technologie für die Temperaturüberwachung und Tracking-Software, die jetzt in Transportmanagement-Systeme (TMS) integriert werden kann – ein wichtiger Fortschritt, wenn man den steigenden Bedarf nach Transparenz im Bereich der Impfstoffverteilung und Kältelagerung bedenkt.

Analysetechnologien (darunter KI- und ML-Anwendungen), die dabei helfen, Erkenntnisse aus großen und verschiedenartigen Datensätzen zu gewinnen, erzielen immer mehr Beliebtheit, da sie für effizientere und konformere Fabrik-, Lager- und Transportmanagement-Umgebungen sorgen.

Außerdem können Cloud-Software-Plattformen jetzt als das Rückgrat der Informationslieferkette fungieren und sicherstellen, dass alle Beteiligten der Lieferkette (Hersteller, externe Logistikdienstleister, Vertriebsunternehmen usw.) vollständige Sichtbarkeit auf den gesamten Produktlebenszyklus haben; hierdurch wird die jeweilige Verantwortung für das Produkt über jede Phase des gesamten Lieferkettenprozesses klar erfasst.

Agilität und Sichtbarkeit sind entscheidend für moderne, resiliente Lieferketten

Die operativen Silos, die es früher in vielen Pharmalieferketten im Lager-, Kennzeichnungs-, Verpackungs- und Transportbetrieb gab, haben üblicherweise die Agilität reduziert, Effizienzen beeinträchtigt und die Sichtbarkeit des Endprodukts verkompliziert.

Die Flexibilität bei der Beschaffung neuer Lieferanten, Bestandslagerorte, externer Logistikdienstleister und die Agilität beim Treffen wichtiger Entscheidungen mit genauen, transparenten Daten ist von herausragender Bedeutung für das Leistungsparadigma, das ein modernes Pharmaunternehmen heute und, was vermutlich noch wichtiger ist, in Zukunft erfüllen können muss.

Bei der Sichtbarkeit in der Pharmalieferkette geht es darum, das eigene Netzwerk und die Versorgungsbasis zu kennen und Echtzeit-Informationen parat zu haben, um an jeder Netzwerkstelle, vom Abfüllen und der Kennzeichnung über die Lagerung und den Vertrieb bis zur Lieferung an die Haustür (die mittlerweile gang und gäbe ist), zu wissen, wo sich die Produkte befinden.

Da immer mehr Organisationen Maßnahmen ergreifen, um die Integration über verschiedene kritische Betriebstätigkeiten hinweg zu erhöhen, ist die Verwendung von End-to-End-Tools entscheidend. Hierdurch wird die Kontinuität der Versorgung, der Produktion, des Vertriebs, des Transports und der Umkehrlogistik sichergestellt.

Die erfolgreichsten Pharmaunternehmen werden diejenigen sein, welche die Initiative ergreifen und agile, effiziente Lieferketten etablieren (virtuell oder physisch), um diese End-to-End-Vision der geschäftlichen Transparenz zu unterstützen, und dabei gleichzeitig erkennen, dass Informationen die neue Währung der Zukunft sind.

Als Lieferkettenpartner, der Ihre Organisation mit gebrauchsfertigen Lösungen versorgen kann, die für die Einhaltung Ihrer spezifischen regulatorischen Anforderungen konfiguriert sind, und die gleichzeitig eine End-to-End-Perspektive auf Ihre Lager- und Transportanforderungen auf Großhandelsvertriebs- und Einzelhandelsebene bieten, sollten Sie noch heute mit dem Team von Manhattan Associates sprechen.

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