Plötzlich Hochsaison

Die Corona-Krise hat die Verwundbarkeit globaler Lieferketten offenbart und zu einem rasanten Anstieg der E-Commerce-Bestellungen geführt – und das wiederum zu einer unerwarteten, langen Hochsaison im Lager. Es galt nicht nur Mitarbeiter einzuarbeiten, sondern sie auch zu schützen – ohne die Produktivität zu hemmen. Zudem war es wichtig, kurzfristig neue Vertriebskanäle zu nutzen, um das Geschäft am Laufen zu halten. Der Modeaccessoires-Händler Kendra Scott stellte seine Lieferkette mit Hilfe von Manhattan Associates innerhalb weniger Tage auf den Versand ab Laden um.

In den Lagern herrschte während der Hochphase des Lockdowns in Deutschland Hochbetrieb, um die große Nachfrage nach Waren des täglichen Bedarfs und Schutzprodukten wie Desinfektionsmittel und Masken zu bewältigen. Logistikdienstleister und Handel stellten zusätzliche Mitarbeiter ein. Viele von ihnen kamen aus der Dienstleistungsbranche oder Vertriebszentren, die unter einem Nachfragerückgang litten. Es war entscheidend, sie schnell einzuarbeiten. Warehouse Management Systeme (WMS) mit intuitiver Bedienung ermöglichen es, dass neue Angestellte innerhalb von Minuten ein effizientes Arbeitsniveau erreichen.

Sicherheit und Produktivität

Doch welche Maßnahmen nutzen Arbeitgeber angesichts COVID-19, um ihre Mitarbeiter zu schützen? Neben naheliegenden Maßnahmen – Bereitstellung von Masken, Handschuhen und Desinfektionsmitteln, Temperaturmessung und Desinfizierung von Arbeitsequipment und Räumen – rückt hier die Software in den Fokus. Distributionszentren sind groß und dennoch verfügen sie nicht über unendlich viel Platz. Die Abstandsregeln einzuhalten ist nicht immer möglich. Mit Hilfe eines smarten Labour Managements (LM) und eines innovativen WMS lässt sich die Sicherheit der Mitarbeiter erhöhen. Das System kann die Mitarbeiterzahl in einer bestimmten Zone begrenzen und die Kommissionierwege so anpassen, dass sich Mitarbeiter möglichst nicht begegnen. Neben geteilten Schichten können auch Pausenzeiten so gestaffelt werden, dass nur bestimmte Arbeitnehmer zusammenkommen.

Im Gegensatz zu früheren Hochsaisons, in denen LM-Lösungen Mitarbeiterdurchsatz und Produktivität maximieren sollten, liegt ein zusätzlicher Schwerpunkt heute auf Sicherheit. Das Wohl und die Wertschätzung der Mitarbeiter sind hier entscheidende Faktoren, um die Motivation auf einem hohen Niveau zu halten. Eine bessere und sichere Kommunikation dank smarter Software zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern trägt dazu bei und vereinfacht auch Verwaltungsprozesse.

Trend zur Bequemlichkeit?

Vor der Pandemie fand der größte Teil des Einzelhandelsumsatzes in Geschäften statt. Viele Käufer könnte jedoch die Bequemlichkeit des Online-Einkaufs in den vergangenen Wochen überzeugt haben. Dieser Trend kann die Nachfrage nach E-Commerce und damit auch nach Mitarbeitern im Lager weiter steigern, denn neue E-Commerce-Fulfillment-Zentren müssen besetzt werden. Daher setzen Unternehmen vermehrt auf Omnichannel, unterstützt unter anderem durch Order Management Systeme und innovative WMS. Sie nutzen die Herausforderung, die durch die Pandemie entstanden sind, um sich für die Zukunft zu rüsten. Unternehmen, die bereits jetzt ihre Lieferketten digitalisieren, können auf künftige Veränderungen rascher reagieren und ihre Lieferversprechen weiterhin erfüllen.

Wie das geht, zeigt Kendra Scott. Mithilfe von Manhattan Associates Store Order Fulfilment-Lösung hat es das Unternehmen für Modeaccessoires geschafft, aufgrund der Pandemie geschlossene Filialen als Mini-Distributionszentren einzusetzen. Um den Ladenbestand zu nutzen und das Hauptverteilzentrum zu entlasten, hat Manhattan Associates innerhalb von nur sechs Tagen Funktionen wie „Versand ab Laden“ und „Abholung außerhalb der Filiale“ implementiert.

Kendra Scott ist eine führende Marke für Modeaccessoires mit Sitz in Austin, Texas. Normalerweise verkauft der Einzelhändler direkt über seine Webseite, in über 100 eigenen Filialen in den USA und über Einzelhändler wie Nieman Marcus, Nordstrom und Bloomingdale’s sowie in mehr als 600 Fachgeschäften. Die COVID-19-Pandemie traf Kendra Scott genauso hart wie nahezu jeden anderen Einzelhändler. Anordnungen, zu Hause zu bleiben und Abstandsregeln einzuhalten, führten dazu, dass alle Filialen des Unternehmens schließen mussten. Der Betrieb des Hauptverteilzentrums in Austin, Texas, wurde auf ein Minimum reduziert. Ein Teil des Bestands wurde zwar an einen 3PL-Anbieter in einem anderen Bundesstaat umgeleitet, aber die Kapazität war erheblich beeinträchtigt.

Schon vor der Pandemie nutzte Kendra Scott das Order Management System (OMS) von Manhattan Associates, um mit seinem Wachstum Schritt zu halten. Als sich die Krise verschlimmerte, wendete sich das Unternehmen erneut an Manhattan Associates. Obwohl Kendra Scott die Einführung von Omnichannel-Funktionen erst für 2021geplant hatte, machte sich das Team von Manhattan an die Arbeit und implementierte Manhattan Store Order Fulfillment.

Umstellung auf Ship-from-Store in sechs Tagen

Im Fall von Kendra Scott benötigte Manhattan für die Konfiguration der Umgebung – bei 100 Prozent Arbeit im Homeoffice – lediglich einen Tag. Der Einzelhändler brauchte dann noch einen weiteren Tag, um die erforderlichen Programmieränderungen in seinen Systemen vorzunehmen. In den darauffolgenden vier Tagen wurde die Technologie getestet, um sicherzustellen, dass alles wie gewünscht funktioniert. Nach nur sechs Arbeitstagen war Kendra Scott in der Lage, E-Commerce-Bestellungen über Filialen abzuwickeln.

Dank Manhattans intuitiver Oberfläche konnten die Filialmitarbeiter schnell damit beginnen, die Aufträge unter Einhaltung der von der US-amerikanischen Behörde für Seuchenbekämpfung CDC empfohlenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen abzuwickeln. Seit Aktivierung der Technologie haben 13 Filialen über 95 Prozent der zugewiesenen Kapazität problemlos liefern können. Der stark eingeschränkte Ladenverkauf konnte inzwischen langsam wieder geöffnet werden.

Nach der erfolgreichen Umstellung auf den Versand-ab-Laden begannen Kendra Scott und Manhattan schnell damit, gemeinsam an Funktionen für die Abholung außerhalb der Filialen – das sogenannte Curbside Pickup – zu arbeiten. Jetzt ist das Unternehmen in der Lage, alle Servicemöglichkeiten für seine Kunden auszuschöpfen.

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