Umfrage zum Lebensmittel-Einkaufsverhalten in der Corona-Pandemie

Düsseldorf – 3. November 2020 – Manhattan Associates Inc. (NASDAQ: MANH), ein führendes Unternehmen für Supply Chain- und Omnichannel-Lösungen, hat eine Umfrage1 zum Lebensmittel-Einkaufsverhalten in der Corona-Pandemie in Auftrag gegeben. Zentrales Ergebnis: In einer Ausnahmesituation ändern die deutschen Verbraucher ihr gewohntes Kaufverhalten schlagartig – mit weitreichenden Konsequenzen für den Handel. 

Die Befragung deutscher Verbraucher im Oktober 2020 zeigt, wie wichtig es für Supermärkte ist, auf Schwankungen der Warenströme vorbereitet zu sein. 

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
  • 58 Prozent der Befragten kauften auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie nur einmal pro Woche oder seltener Lebensmittel ein – im Vergleich zu 32 Prozent vor der Pandemie 
  • Die Hälfte der Befragten gab an, dass sie weniger unterschiedliche Supermärkte als gewöhnlich aufsuchten
  • Bestimmte Produkte, die sie im ersten Lockdown nicht bekommen haben, würden fast ein Drittel (29 Prozent) bei einem zweiten Lockdown bevorraten – für 25 Prozent der Befragten trifft dies teilweise zu
  • Der Anteil der Käufer, die online Lebensmittel bestellten, hat sich während der Krise fast verdoppelt
  • Lebensmittelhändler sollten sich darauf einstellen, dass die Nachfrage volatil bleibt – und Maßnahmen treffen, um entsprechend flexibel reagieren zu können

 

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„In den vergangenen Monaten wurde deutlich, dass die Entwicklung der Nachfrage in einer einschneidenden Krise für Supermärkte und Einzelhändler praktisch unmöglich vorherzusagen ist. Es dauerte eine ganze Weile, bis Händler ihre Warenmanagement-Systeme angepasst hatten“, sagt Pieter Van den Broecke, Managing Director Benelux and Germany bei Manhattan Associates. „In solchen Situationen sind Unternehmen im Vorteil, deren Lieferketten technisch in der Lage sind, kurzfristig auf verändertes Verbraucherverhalten zu reagieren – indem sie es ermöglichen, rechtzeitig zu erkennen, welche Produkte beliebt sind und wie es um ihren Bestand bestellt ist. Das ist eine Fähigkeit, die nicht nur im aktuellen zweiten Teil-Lockdown wichtig ist, sondern auch zu anderen Spitzenzeiten wie zum Beispiel vor Feiertagen.“

Die Umfrage zeigt, dass die Frequenz des Lebensmittel-Einkaufs sich während der Krise stark verändert hat. So kauften vor der Pandemie noch 64 Prozent der Befragten mehrmals wöchentlich, täglich oder sogar mehrmals täglich Lebensmittel ein. Auf dem Höhepunkt der Pandemie sank dieser Wert auf 37 Prozent, während 10 Prozent angaben, sogar seltener als einmal pro Woche einzukaufen – vor der Krise waren das lediglich 2 Prozent. Knapp die Hälfte (48 Prozent) beschränkte sich während der Krise auf einen Einkauf pro Woche. Die Mehrheit (58 Prozent) plant, nach der Pandemie wieder mehrmals pro Woche einzukaufen. 

Zudem gab die Hälfte der Befragten an, zwischen März und Mai weniger verschiedene Supermärkte aufgesucht zu haben als davor. Das legt nahe, dass auch die Warenbelieferung der einzelnen Filialen einer Handelskette flexibel gestaltet sein sollte. Denn: Bei der Auswahl der besuchten Märkte dürfte bereits im ersten Lockdown die Warenverfügbarkeit eine erhebliche Rolle gespielt haben. Wer hier kurzfristig reagieren und Waren verfügbar halten konnte, hatte die Chance, sich als „Supermarkt des Vertrauens“ zu etablieren, Kunden zu binden und davon im aktuellen Teil-Lockdown zu profitieren.

Supermärkte verkaufen mehr online

Insgesamt 10 Prozent der Befragten haben auf dem Höhepunkt der Pandemie Lebensmittel online bestellt – entweder zur Lieferung nach Hause (7 Prozent) oder zur Abholung im Markt (3 Prozent). Vor der Pandemie waren es zusammen lediglich 6 Prozent. Dieser Zuwachs ist besonders vor dem Hintergrund des in Deutschland noch immer sehr niedrigen Ausgangsniveaus dieses Segments interessant.

„Die Unternehmen sollten sich in die Lage versetzen, den gesamten Versorgungsprozess – von allen Aktivitäten im Distributionszentrum bis hin zur Lieferung in den Laden oder nach Hause – bei Bedarf schnell zu erweitern und auch flexible Zustelloptionen in Betracht zu ziehen“, so Pieter Van den Broecke. „Die Technologie dafür ist vorhanden und sollte heutzutage selbstverständlich eingesetzt werden – erst recht nach den Erkenntnissen aus der CoronaPandemie.“

Nach der Krise ist vor der Krise

An hergebrachten, statischen Systemen festzuhalten und zu hoffen, dass die Kundschaft in einer erneuten Ausnahmesituation weniger Vorratskäufe tätigt, hält Van den Broecke auch angesichts der weiteren Ergebnisse der Befragung für nicht empfehlenswert: Insgesamt gaben 54 Prozent der Befragten an, sich im Falle eines neuen Lockdowns zumindest teilweise mit bestimmten Produkten bevorraten zu wollen – erste Nachrichten über Hamsterkäufe zum Start der verschärften Corona-Regeln am 2. November bestätigen dies. Es ist davon auszugehen, dass die veränderte Verbraucherpsychologie und die Art, wie sich der Lebensmittelhandel als Branche an die Pandemie angepasst hat, keine vorübergehenden Erscheinungen sind. Die klare Botschaft an Händler ist also, Waren-Knappheiten möglichst zu vermeiden. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten bestätigten, bestimmte Produkte zwischen März und Mai nicht oder nur eingeschränkt bekommen zu haben. Außerdem sollten Unternehmen ihren Kunden flexible Zustelloptionen – wie Abholung online bestellter Lebensmittel im Markt oder Lieferung nach Hause – ermöglichen, denn die Anzahl der Onlinebestellungen kann jederzeit wieder steigen. Die Flexibilität erhöht die Kundenzufriedenheit – und das hat wiederum positiven Einfluss auf die Kundenbindung auch nach der Pandemie.

1 Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.048 Personen zwischen dem 13.10.2020 und 15.10.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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